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Neue Dimensionen in Boekelo

Es ist schon rund zwei Wochen her, doch die riesige Vorfreude auf meine erste Teilnahme in Boekelo kann ich immer noch fühlen. Der Grund: Schon seit Kindsbeinen hörte ich immer wieder von diesem Mega-Event, der "nur" eine lange Viersterne Prüfung veranstaltet, wo die Besten der Besten hinfahren. Deshalb war es für mich ziemlich surreal "einfach so" dahin zu fahren.


Doch verloren kam ich mir mit Toblerone, im Besitz von Nicole Basieux, nie vor. Er fühlte sich vom ersten Tag vor Ort sehr gut an und war auch bei der ausgiebigen Familiarisation im Stadion sehr gut drauf. Fokussiert arbeiteten wir nach der ersten Inspektion der Pferde auf das Dressurprogram hin. Dann war es so weit, ich ritt -im vollen Ernst!!!- in Boekelo auf die Mittellinie. Ich mag diese Dressuraufgabe, und wir konnten sie auch sehr sehr zufriedenstellend mit dem Schlusshalt beenden. Die Bewertung reichte sogar mit über 68 Prozent für eine persönliche Bestleistung von uns! Es gibt immer dies und das anzukreiden, doch die Aufgabe schon mal so zu zeigen, macht mich sehr stolz auf Schöggeli! Auch, dass er sich nicht von der gewaltigen Atmosphäre beirren lies.


Die Geländebesichtigung konnte ich relativ gelassen angehen, da ich in der feudalen Lage war, dass ich mir mit Schöggeli im Cross keine Sorgen machen muss. Klar, es kann immer was passieren, doch ich freute mich einfach darauf, die gestellten Aufgaben mit ihm zu bewältigen. Erstes Ziel war, dass wir ohne Hindernisfehler ins Ziel kommen, die Zeit war zweitrangig, deshalb wählte ich beim Coffin beim Aussprung eine Alternative. Womit ich die Aufgabe klar entschärfen konnte, und als das Cross am Samstag Vormittag startete, wurde schnell klar, dass wir uns absolut richtig entschieden hatten. Denn genau da gab es einige Vorkommnisse. Die Strecke dauerte 10 Minuten und 16 Sekunden. Als ich klein war und noch nicht so ein Zeitgefühl hatte, schaute ich oft mit meinen Eltern das SRF Meteo, welches bekanntlich rund fünf Minuten geht. Ich könnte in der Zeit also zweimal das ganze Meteo gucken! Wie wird sich wohl Schöggeli und ich nach acht Minuten anfühlen? Denn ich war noch nie viel länger unterwegs. Doch das ging tiptop, und ich musste mir nie Sorgen um unser Energielevel machen. Wir hatten eine wirklich tolle Runde, und ich genoss es so gut ich konnte. Es ist toll, einfach so lange mit dem Pferd unterwegs zu sein, und es fühlt sich an, als wären die Sprünge einfach nur für dich da aufgestellt, um den langen Feldgalopp aufregend zu machen. Und ich bin unheimlich dankbar, dass ich das so erleben durfte.

Trotzdem ist es gnadenloser Spritzensport und man muss zwischendurch kämpfen und schnell reagieren. Doch wir machten es möglich. Ein Thema für sich waren aber auch die Zuschauer! Ich wusste schon, dass es ein Mega-Event ist. Bei der Cross Besichtigung sahen wir auch an jeder Ecke ein Fest- und/oder Sponsorenzelt. Doch die effektiven Menschenmassen zu sehen war heftig! In diesem Jahr seien es rund 55'000 Zuschauer gewesen. So kamen wir wohlauf und überwältigt im Ziel an.



Um Schöggeli mussten wir uns vor dem zweiten Vet-Check keine Sorgen machen, und man konnte fast meinen, dass er noch etwas lockerer trabte als noch am Mittwoch. :)

Da ich auf der Zwischenrangliste unter den ersten 25 war nach dem Gelände, konnte ich noch viele Parcours zuschauen. Denn die vorderen Plätze wurden erst nach der Mittagspause ausgemacht. Für mich war es schon unglaublich toll, dass ich erst da dabei war! So konnte ich, bei bereits rammelvollen Tribünen, mir einen genauen Plan des Parcours machen. Welchen ich auch wie geplant umsetzen konnte. Alle Galoppsprünge und Distanzen passten, nur die Kadenz war etwas zu hoch angelegt, sodass Schöggeli an drei Sprüngen zu wenig Zeit hatte rechtzeitig hochzukommen. Ich wollte die Runde aber auch unbedingt in diese Richtung anlegen, da ich ihm nach dem misslungenen Springen bei der EM in dieser gewaltigen Atmosphäre genügend Sicherheit geben wollte. Ich sagte nach Beendigung des Parcours, dass sich das wieder einmitten muss, und wir arbeiten den Winter hindurch daran, dass das dann möglichst gut klappt im nächsten Jahr. Meine Laune war auf jeden Fall wenig getrübt, und ich war sehr stolz auf uns und auf diese wahnsinns Erfahrung.

Wir sind Boekelo geritten! Vielen Dank für die Unterstützung zu Hause und vor Ort!



Ausserdem haben wir mit dieser Leistung die Qualifikation für Elite Championate geschafft, womit wir den schwierigen Übertritt von den Jungen Reitern zu der Elite gut gemeistert haben!


Toblerone geniesst jetzt, prächtig aussehend, die verdiente Pause.












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