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Wir haben nach den 5 Etoiles de Pau gegriffen!

26. - 29. Oktober 2023

Danke Schöggeli und seiner Besitzerin Nicole Basieux!


Es brauchte Mut. Grossen Mut, überhaupt dieses Level, speziell als Schweizerin, in Angriff zu nehmen. Mut, es vor so einem wichtigen Jahr, wie 2024 zu tun, es auszuprobieren. Es brauchte Mut und Selbstsicherheit, trotz Gegenwind hinter dieser Entscheidung zu stehen und es uns zuzutrauen. Unser Motto: "Wann, wenn nicht jetzt!?"

Es war eine weitere unvergessliche Woche, welche mir bestimmt noch mehr für die Zukunft bringt, als davor angenommen. Wie toll, dass ich mit unserem Schöggeli (Besitzerin: Nicole Basieux) einen Partner habe, wo ich so was machen kann. Dieses Pferd macht es mir, einer jungen Schweizerin, überhaupt erst möglich, so etwas Abgefahrenes zu wagen.


Wir kamen nach zwei Reise-Etappen sicher in Pau an. Zum ersten mal sah ich ein anderes, richtiges Gebirge als die Alpen, nämlich die Pyrenäen! Die Rennbahn in Pau liegt in einer wunderschönen Landschaft und ich bildete mir sogar ein, ab und zu eine Atlantikbrise um die Nase zu spüren.

Am Donnerstag schüttete es den ganzen Tag wie aus Kübeln, doch das hielt mich nicht davon ab, meinen ersten 5*-Trotup zu zelebrieren. Stolz präsentierte ich Schöggeli, obwohl er das ganze Tamtam nicht ganz nachvollziehen konnte. Doch, wie so oft, machte er auch da tapfer und treu mit.



Wir mussten uns in allen drei Disziplinen absolut nicht verstecken. Den mega Anfang machte die Dressur. Ich verfolgte die erste Gruppe Dressur live mit. Es ritten: Rosalind Canter (Welt- und Europameisterin), Tim und Jonelle Price (ehem. Weltnr. 1&2) und Pippa Funnell (Eine von nur zwei Grand Slam of Eventing Sieger*innen), alles natürlich mehrfache Fünfsterne-Sieger*innen. Perfekt also, um vielleicht noch einige Kleinigkeiten an gutem, sogenannten "Test-Riding" abzugucken. Prompt war da auch was, doch dieses Geheimnis behalte ich hier für mich. ;)

Wir waren am Ende dieses regnerischen Donnerstags die allerletzten, die tanzen durften und das haben wir gemacht. Ein Programm, wie aus einem Guss, vom Anfang bis zum Schluss. Wir erlaubten uns keinen einzigen Patzer und Schöggeli war mit all seinen Sinnen voll bei mir. Das Echo nach unserer Vorstellung war immens positiv. Viele Leute, ob Reiter, Trainer oder Experten kamen auf uns zu und lobten uns für die korrekte, harmonische Reiterei. Ich bin sehr stolz, dass wir uns auf dieser grossen Bühne so zeigen konnten und es so geschätzt und wahrgenommen wurde!

Das Leaderboard nach dem ersten Dressurtag war dann noch das absolute Sahnehäubchen: +/- die obengenannten Legenden - und ich!



Danach legten wir unseren Fokus voll auf die Vorbereitungen für den Geländeritt. Am Freitag machten wir einen Lungenöffner auf der riesigen Trainingsbahn, durch dessen Innenraum auch ein Teil der Crossstrecke führte.

Vor dem grossen Auftritt am Samstag hatte ich ein super Gefühl! Ich merkte, was für ein wahnsinniges Vertrauen ich zu Schöggeli habe und konnte mit einer nicht leichtsinnig gemeinten "Was haben wir schon zu verlieren?"-Einstellung losreiten. Nicole Basieux' brauner Wallach war total bereit am Start und ging sehr freudig auf die Strecke. Wodurch wir hie und da etwas mehr drifteten als üblich. Ich war froh, dass die Sprünge etwas grösser waren als sonst und diese Schöggeli schon mal von selbst schön aufmerksam hielten. :-)

Bei 9abc hatten wir dann das einzige grössere Missverständnis des Wochenendes, wo ich unideal aus dem Wasser an einen Aufsprung ritt und Schöggeli zu wenig Platz liess, sich davon zu erholen. Somit konnte er uns nicht mehr über die kurz darauffolgende schräge Hecke retten und musste, zum ersten Mal in seinem Leben, im Cross stehenbleiben... Ich dachte: "Schade, doch jetzt haben wir absolut rein gar nichts mehr zu verlieren." So ritt ich einige wenige Sprünge etwas zu vorsichtig weiter. Dann dachte ich weiter: "Nadja, entweder reitest du jetzt wieder so positiv, wie du es normalerweise tust, oder du hörst auf. So wie du jetzt unterwegs bist, reitet man ganz sicher keine 5*!" Ab da war ich dann auch für Schöggi wieder brauchbar. :-)) Er trug mich sicher und fit bis ins Ziel - was für ein Pferd! Bis zum Schluss war er 100% da, denn die letzte Kombination vor dem Stadion hatte es nochmal richtig in sich. Wir erwischten diese ideal und Schöggeli suchte auch nach 11 Minuten hoher Leistung noch die Fähnchen!

Meine Gedanken während diesem Ritt waren wunderbar, es war eine so schöne und fast langsam erscheinende Reise mit Schöggeli. :-) Die Erfahrung, die ich durch diesen Ritt machen konnte, waren, denke ich, noch wertvoller als zuvor angenommen. Es war nochmal was ganz anderes anderes, an einem 5* teilnehmen zu können. Doch mit einem fitten Pferd bei solchen Verhältnissen an den Start zu gehen, war ein sehr erstrebenswertes Unterfangen und eine wahre Freude. Denn auch die gesamte Atmosphäre aller Teilnehmer ist extrem positiv, denn jeder dort weiss was es braucht, bis hierhin zu kommen.

Nach meiner Abgabe für die Dopingkontrolle, durfte ich für Clipmyhorse.tv noch einige Geländeritte kommentieren, nachdem ich das bereits auch schon am Freitag für die Dressur machen konnte. Auch eine ganz neue Erfahrung.



Wie schon im Ziel am Samstag, mussten wir uns auch am Sonntag Morgen keine Sorgen machen. Frisch und ohne Himmelswasser konnten wir uns am letzten, gut besuchten, Vet-Check präsentieren. Der Springparcours war gross und eckig, der auch die Rittigkeit der Pferde nochmal richtig auf die Probe stellte. Die Atmosphäre war gigantisch und es mangelte definitiv nicht an Zuschauern. So wusste ich auch, das Schöggeli genau spüren wird, um was es geht und er eher auf der vorsichtigen Seite springen wird. Dann muss ich in der Vorbereitung sehr darauf achten, dass er mit seinem Selbstvertrauen an einem guten Punkt steht. Auch das klappte ideal und er/wir sprangen top! Ebenfalls an der neun fiel eine Planke, ansonsten war der Parcours absolut Spitze! Dabei unterliefen vielen Mitkonkurrenten einige Fehler beim Springen.

Apropos, auch das Gelände hat wahnsinnig klassiert. Es wurde als das schwierigste Pau seit 15 Jahren diskutiert und ich war mit meinen 20 Punkten und Überzeit alles andere als abgeschlagen.

Wir beendeten unsere erste Fünfsterne in den top 25 mit einem super Gefühl! Schöggeli du bist jetzt ein *****-Pferd!!! Ich bin sehr froh, dass wir den Mut hatten, diese Reise zu machen und stolz, dass wir es so beenden konnten.



Vielen Dank an die Unterstützung vor Ort: Groom Mama, Equipenchef und Tierarzt Dominik Burger und Coach Andrew Nicholson, von dem ich glaube, dass es niemand besseren gibt, der einem Mut für solch ein Abenteuer machen kann. Danke auch an alle, die uns auf unserem Weg hierhin unterstützten und an alle mitfiebernden und sich Sorgen machenden lieben Leute zu Hause.



Auf Clipmyhore.tv findet ihr alle Videos und auf meiner Instagram-Seite hat es noch einige extra Clips, die nicht übertragen wurden.


Olympia Treff

Kurz nach Pau ging es zu Hause sehr inspirierend und motivierend weiter.

#united4excellence war das Motto des Olympia Treffs auf dem Campus Sursee, organisiert von Swiss Olympic für alle Athleten und Offiziellen, welche für Paris 2024 in Frage kommen könnten. Spätestens nachdem ich fast mit dem Überraschungsgast, keinem geringeren als Roger Federer, zusammengestossen wäre, war es um mich geschehen. Ich lebe für diesen Sport seit ich klein bin und an solch einem Event kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich glaube, meine Augen leuchteten permanent und ich versuchte alles aufzusaugen, was möglich war. Podiumsgesprächen mit Athleten, Vorträge unter anderem von Star-Astrophysiker Thomas Zubuchen, Vorbereitungen für den möglichen Aufenthalt in Paris und Socializing waren nur einige der Programmpunkte, die an diesem Treffen stattfanden.

Emotional überwältigt und unheimlich dankbar fuhr ich nach Hause. Was für ein Leben!

Ich danke euch!


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