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Abenteuer England meine Weihnachtsgeschichte für euch


Wahrscheinlich der überwältigstende Moment meiner Karriere. Doppelnull in Burghley mit Schöggeli.


Ja, ich dachte, ich hätte viel Zeit zum Schreiben während meiner Zeit dort, doch ich nahm mir gerade mal knapp Zeit, das neu Gelernte und Gehörte niederzuschreiben. Es gab so viel zu sehen, machen und verpassen! Wie heisst das so schön heutzutage: FOMO = Fear Of Missing Out. :) Aber ich hatte ja jeden Grund dazu, das meiste aus meiner Zeit dort zu machen.

Jetzt nahm ich mir endlich die Zeit und ich hoffe ihr könnt es auch jetzt noch geniessen. Vielleicht als ganz spezielle Weihnachtsgeschichte.


Nach 21 Stunden auf der Strasse oder auf der Fähre wurden wir in Maidwell, in der Nähe von Northampton, herzlich vom ganzen Team Piggy empfangen. Schnell wurde uns klar, dass das Team jung und "hardworking" ist, wo wir ja perfekt reinpassten. ;) Mit wir meine ich meine Homegroomin Sarah, die ich schon seit Kindesbeinen kenne und mein vollstes Vertrauen genoss. Sie blieb bis auf ein Mal immer bei den Pferden in unserer Basis in Maidwell, wenn ich weg ging auf Turniere. So war es dann auch nach rund vier Tagen, nachdem auch die Pferde in Maidwell ankamen. Es ging auf unsere längste Reise im Vereinigten Königreich, Nämlich acht Stunden Richtung Norden, nach Blair Castle in Schottland.


Blair Castle

Nach entsetztem feststellen, dass ich keinen LKW besitze, wurde mir Piggys kleiner LKW zur Verfügung gestellt, und da ich auch ihr früheres Headgirl (= bevorzugter Groom))als Groom dabei hatte war das super. Doch wir wurden von trübem Wetter begrüsst! Es war richtig matschig und nass, doch um ehrlich zu sein war meine Aufregung und Vorfreude auf ALLES so gross, dass mich das wirklich nicht störte. Es war nur speziell, da ich noch nie wirklich in solchen Verhältnissen ritt und alles auf Wiese stattfand. Deshalb haben meine Pferde und ich bereits einiges an Aufmerksamkeit auf uns gezogen, da wir das echt richtig gut meisterten. Jezebelle und Jalisco machten in der langen Dreisterne eine sehr kompetitive Falle und klassierten sich beide weit vorne. Mit Jalisco reichte es sogar auf das zweite Treppchen. Ich war vor allem im Gelände überrascht, wie schwer es anderen fiel und wie weit wir uns nach vorne arbeiteten. Zur Feier des Tages hat Piggy die Prüfung gewonnen, was ein richtig toller Start für unsere Zusammenarbeit war.

Schöggeli machte in der Viersterne einen super Job als Vorbereitung auf sein riesen Ziel in Burghley zwei Wochen später.



BURGHLEY

Ja, Burghley hat noch soo viel mehr gehalten als es versprochen hat. Mein Herz macht jetzt noch einen kleinen Hüpfer, wenn ich an diese magische Woche zurückdenke. Es brauchte so viel Mut und Vertrauen, mir und Schöggeli diese "schwerste Prüfung der Welt" zuzutrauen, und er machte es so einfach für mich. Im Vorfeld haben Piggy und ich sehr stark an der Präsentation im Dressurviereck gearbeitet, wo ich auch sehr viel mitnehmen konnte. Auch Fitnesstraining konnte ich wunderbar machen, da das Ausreitgelände in Maidwell ein absoluter Traum war! Viele Wiesenwege um die Landwirtschaftsfelder des Anwesens herum, beinahe unbewusst wurde die Fitness stetig trainiert. Ausserdem gab es auch eine Galoppbahn am Berg, wo Piggy mir genau erklärte, wie sie ihre Badminton und Burghley Championesse, Vanir Kamira, vorbereitete. Doch sie sagte auch, dass ich selbst bis hierhin gekommen bin und am System nicht zu viel ändern sollte. Für den restlichen Turnierbericht verlinke ich hier einen Bericht von Tilly Berent von Eventing Nation. Welcher in meinen Augen sehr gelungen ist und sie meine Emotionen super aufgefasst hat.



DANKE SCHÖGGELI UND DESSEN BESITZERIN NICOLE BASIEUX.




Cornbury

Schnell zurück auf dem Boden war ich dann wörtlich fünf Tage später in Cornbury. Remember Me und Fancy Girl zeigten auf dem wunderschönen Turnier sehr gute Dressuren in der kurzen Zweisterne, was vielleicht an dem zwanzigminütigen Ausritt lag, den man absolvieren musste, bis man überhaupt beim Turnierviereck war! :) Das Springen war vor dem Cross, und Fancy wurde fürs Cross eliminiert, da sie im Springen zu viele Fehler hatte. Definitiv nicht ideal, aber kann passieren... Nicht viel besser wurde es dann, als ReMe nach dem ersten Sprung stolperte und ich ins Gras fiel. Da wusste ich nicht mehr, ob ich lachen oder weinen sollte. Eine witzige Geschichte ist es auf jeden Fall. Wenigstens durfte ich mit Jalisco noch ein Cross einer nationalen Prüfung reiten, was eine gute Vorbereitung für Blenheim war.



Blenheim Palace

Blenheim war ein weiteres Traumturnier, da im 2025 die Elite-Europameisterschaft dort stattfindet. Blenheim Palace bietet eine historische Kulisse und der Weiherdurchritt ist einmalig. Auch speziell ist die Viersterne für acht- und neunjährige Pferde, wo Jezi auch das erste Turnier auf diesem Niveau bestritt. Dies ganz bewusst, da die Vorbereitung optimal verlief und auch um ihr eine Erfahrung in mehr Atmosphäre zu bieten. Jedoch nicht, um sie schon als Viersternepferd zu etablieren. Sie nahm auch genau das so mit, wie ich mir das vorstellte. Null im Springen und im Cross, alles schön langsam. Von der Leistung im Viereck durften wir noch nicht so viel erwarten.

Auch Jalisco war fantastisch und er hätte tatsächlich auf dem Podest beenden können. Hätte, hätte Fahrradkette, leider hatten wir einen untypischen Moment am Graben des schweren Coffins, wo er einen zweiten Blick brauchte und uns dann eine Verweigerung angerechnet wurde. Das hat mich etwas genervt... Trotzdem war das Gefühl nach dem ganzen Wochenende auch nach einem Nuller im Springen sehr gut um die Saison abzuschliessen.




WM der jungen Vielseitigkeitspferde - Le Lion d'Angers FRA

Nachdem ich Toblerone, Jezi und Jalisco mit dem Transporteur nach Hause geschickt habe, blieb ich mit Fancy und ReMe noch etwas länger für zwei kleinere Turniere, um dann über Frankreich zurück in die Schweiz zu reisen. Zum Glück war das Saisonende nahe, da es mir sonst wahrscheinlich schwerer gefallen wäre, wieder nach Hause zu kommen. :) Mit ReMe hatte ich im Juni mein erstes Pferd für die Weltmeisterschaft der sechsjährigen Pferde qualifiziert. Und da er sich weiter stabil zeigte, wollte ich mit ihm diese Erfahrung machen und mal schauen, wie das dort ist. Gut, mit Startnummer eins konnten wir eher spüren anstatt schauen. Mit der Dressur war ich sehr zufrieden und er war auch von der Punktzahl gut bei den Leuten. Das Gelände abzugehen, war ein Erlebnis an sich. Denn das ist keine Geländestrecke sondern ein Kunstwerk, jeder Sprung hat sein eigenes Thema. Doch alle Kenner meinten, die Geländestrecke der sechsjährigen, sei deutlich schwerer als vergangene Jahre. Die Quote am Ende der Prüfung schien das zu bestätigen. Der Regen machte es dann nicht viel einfacher und die damit einhergehenden Zuschauer mit Regenausrüstung auch. So ging für ReMe alles etwas schnell zum verarbeiten. Trotzdem sprang er unglaublich tapfer und ehrlich weiter. Ich habe natürlich mein Bestes gegeben ihn zu unterstützen und seine Hand zu halten, doch er hätte einige Möglichkeiten gehabt "nein" zu sagen. Nur bei einer technischen Ecke reichte es nicht mehr und er schlipfte etwas in sie hinein. Am nächsten Tag merkte man, dass er den vorherigen, wohl anstrengensten Tag seines Lebens, etwas in den Knochen hatte. Deshalb entschieden wir uns, ihn vor dem Springen zurückzuziehen. Wir mussten uns aber zum Glück physisch sowie psychisch keinen Tag Sorgen machen, da er sich die Woche danach richtig gut und selbstbewusst präsentierte.



So kamen also alle Teammitglieder wieder heile in Horben an und es bleiben Erfahrungen für die Zukunft und Erinnerungen, welche fürs Leben bleiben.

Vielen, vielen Dank an alle Pferdebesitzer, Unterstützer und helfende Hände, die dieses grosse Vorhaben möglich gemacht haben!

Ich wünsche euch besinnliche Festtage mit euren Liebsten und ein spannendes 2025 und hoffe, dass ihr auch darin Teil unserer Reise sein werdet!



Genf

Als kleine Zugabe war Anfang Dezember noch das Indoor Cross in Genf. Jezi war dieses Jahr die kleine quirlige Stute, die mich zu unserem grössten Winterabenteuer begleitet hat. Sie hatte das fantastisch gemeistert. Viel Übersicht gezeigt und Nerven bewahrt. Das hat einmal mehr riesengrossen Spass gemacht. Es ist immer wieder toll zu fühlen, wie die Pferde während dieser Runde vor Eifer zu brennen beginnen. Leider fiel am Freitag einmal mehr die letzte Stange. In einer spassigen Equipenprüfung am Samstag konnten wir uns aber revanchieren und lieferten einen super Parcours für das Team, bestehend aus zwei Amateueren und einem Profi, welcher Agility mit einem Hund absolvierte. :)






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