Das Weltfest des Pferdesports hautnah erlebt
Einfach episch. Das beschreibt die ganze Aachen Woche wohl am besten. Man fühlt den Pferdevirus förmlich an jeder Ecke und jeder, ob Champion oder Debütant ist stolz dort zu sein. Und ICH war eine davon! Auf der Hinfahrt bin ich wohl nie richtig hingesessen und kaum dort, waren wir wohl immer auf den Beinen, am Erkunden und am Zuschauen. Doch nachkommen tut man an allen Enden nicht.
Obwohl wir nur mit einem Pferd da waren, war das Programm straff. Am Donnerstag Vet-Check, wo das Wetter von strahlendem Sonnenschein plötzlich umschlug, so, dass ich mir Sorgen um meine weisse Bluse und vor allem dem Darunterliegenden machte... Am Abend dann die epische Familiarisation (Dressurviereck zeigen) im berühmten Deutsche Bank Dressurstadion, danach schnell weiter, um den zweiten Umgang des Springnationenpreises im grossen Springstadion zu schauen. Am nächsten Morgen waren wir als achtes Paar in der Dressur dran. Sehr toll war, dass mir Andrina Suter beim Abreiten half. Sie startete in der reinen Dressur für die Schweiz, ist aber auch eine sehr vielseitige Reiterin. Aquila zeigte sich toll und behielt auch ihre Nerven sehr gut. Etwas negativ für uns war das ausgewählte Dressurprogramm, denn drei Trabverstärkungen gleich zu Beginn spielten uns definitiv nicht in die Karten. Wie auch immer. Wir gaben eine tolle Vorstellung und die Punkte stimmten für mich total im Verhältnis zu dem niveaureichen Starterfeld.
Am Abend ging es dann ins Springen. Einmalig das grosse Stadion. Der Parcours schien mir gut machbar beim Anschauen und ich hatte ein gutes Gefühl, denn auch mit Aquila konnte ich bereits über 130 Zentimeter Kurse Erfahrung sammeln. Eine gute Vorbereitung, dachte ich... Aber Aachen hat wohl seine eigenen Regeln. Ich hatte ein gutes Gefühl. Der Rhythmus schien mir gut, ich traf die Distanzen gut und doch kam es mir vor, als würden die Stangen nicht aufhören zu fallen. Einmal, zweimal, dreimal: ganze sechs mal fielen die Stangen ins Gras und Aquila zeigte keine Reaktion. Diese absolute Gleichgültigkeit passte überhaupt nicht zu ihr. Eine wirkliche Erklärung hatten weder ich noch meine Begleiter und Trainer.
Jetzt galt aber: Fokus auf den nächsten Tag.
Geländetag! Absolutes Highlight im Samstagprogramm des CHIO. Deshalb galt dem auch so viel Aufmerksamkeit und umso wichtiger war es, dass man eine gute Vorstellung zeigte. Das einzig tolle an meiner durchzogenen Springrunde war, dass ich die Geländerunde nun voll und ganz geniessen konnte und keiner Zeit nachrennen musste. Ach, und es war einfach toll mit Tanja Webers Aquila. Es ist einfach einmalig wie schnell und geschickt sie alle gestellten Aufgaben liest. Einmal mehr dachte ich mir, kann sie das überhaupt? Es kann ja nicht sein, dass sie alles immer so macht. Aber sie tat es, einmal mehr. Wenn sie etwas länger schauen musste, passte sie einfach ihr schnelles "Footwork" an die Situation an. Trotz dass wir nicht auf die Zeit drückten, zählten wir mit einer flüssigen Runde zu den schnelleren Ritten. Als Nummer acht im Ziel wurde danach schnell klar, dass diese Runde ihren Wert hatte. Hatten doch auch namhafte Paare ihre Malheure.
Ja, Aachen war einfach eine mega Erfahrung. Nur schon der Raum für das Breefing, das Essen :-) und die Begegnungen waren unvergesslich.
Vielen Dank, dass ich das erleben durfte! Ich habe es aus tiefstem Herzen genossen!
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